Jabuti 2024

20 Nov 2024

In São Paulo sind zum 66. Mal die »Jabuti«-Preise vergeben worden, die prestigeträchtigste Auszeichnung Brasiliens für Bücher und literarische Leistungen aller Art – inzwischen in 22 Kategorien.

Den Jabuti in der Kategorie Lyrik erhält der in Berlin lebende Dichter Ricardo Domeneck für sein neustes Buch »Cabeça de galinha no chão de cimento«.

Mit dem Band kehre der Dichter – von dem u.a. mit »Körper, ein Handbuch« (2019 in der Übersetzung von Odile Kennel) auch einiges auf Deutsch vorliegt, zu Quellen und Erinnerungen an Kindheit und Jugend in Brasilien zurück, reflektiere aber auch die Erfahrung als Autor im Ausland.

In der Kategorie »literarischer Roman« siegte wenig überraschend der zweite Roman von Itamar Vieira Júnior »Salvar o fogo«. Vieiras erster Roman »Torto Arado« (Dt. »Die Stimme meiner Schwester«, übers. von Barbara Mesquita) war einer der sensationellsten Bestseller in Brasilien der letzten Jahre, nachdem er zunächst mit dem Prémio Leya ausgezeichnet in Portugal erschien. Als bester Unterhaltungsroman wurde »O crime do bom nazista« von Samir Machado de Machado ausgezeichnet, und als beste Reportage »Baviera Tropical« von Betina Anton über das Leben des Nazi-Verbrechers Josef Mengele in Brasilien.

Der erst kürzlich in der Übersetzung von Maria Hummitzsch auf deutsch erschienene Roman »O amor dos homens avulsos« (»Die Liebe vereinzelter Männer«) des 2018 verstorbenen Victor Heringer wurde als bester im Ausland erschienenes Buch ausgezeichnet.

Der Jabuti 2024 nach Kategorien

https://www.premiojabuti.com.br/