JP Cuenca und Luiz Ruffato in Marburg

20 Sep 2020

João Paulo Cuenca und Luiz Ruffato am 22.09. im Rahmen der Semana Latina live per Bildschirm in der Waggonhalle Marburg

https://de-de.facebook.com/waggonhalle/videos/3294728303949746/

Schon zu Zeiten des Booms gehörten die brasilianischen Schriftsteller JP Cuenca und Luiz Ruffato zu den Mahnern. Cuenca ironisierte in seinen Romanen die Fake-Kultur seines Landes, Ruffato wies immer wieder auf die zahlreichen offenen Wunden hin. Cuenca solidarisierte sich 2013 mit den Protestbewegungen, Ruffato wurde für seine Eröffnungsrede auf der Frankfurter Buchmesse als Nestbeschmutzer beschimpft. Nun 2020 gleicht das einstige Boom-Land einem wirtschaftlichen, politischen und sozialen Scherbenhaufen unter der Regierung eines rechtsextremen Hasardeurs, dem die Pandemie, die in Brasilien weitaus mehr Todesopfer fordert als anderswo, auch noch in die Hände zu spielen scheint.

Wie ist künstlerisches, literarisches Arbeiten unter solchen Bedingungen noch möglich, wie verschafft man sich Gehör, wenn die meisten Kulturveranstaltungen abgesagt sind? Wie sind die Bücher und Texte der beiden angesichts des grassierenden Wahnsinns heute zu bewerten?

Die Veranstaltung wird moderiert von Michael Kegler, der beide Autoren ins Deutsche übersetzt hat. Die Autoren werden live über Bildschirm zugeschaltet. Es gibt einige freie Plätze für Zuschauer:innen (Anmeldung erforderlich). Online ist der Abend über facebook (https://de-de.facebook.com/waggonhalle/) zu erleben.

Von João Paulo Cuenca erschienen auf deutsch:

— Das einzig glückliche Ende einer Liebesgeschichte ist ein Unfall. A1 Verlag 2012
— Mastroianni. Ein Tag. A1 Verlag 2013

Von Luiz Ruffato ist zuletzt erschienen:

Das Buch der Unmöglichkeiten (Vorläufige Hölle, Band 4). Assoziation A 2019. Band 5 der Reihe »Vorläufige Hölle« erscheint unter dem Titel Sonntage ohne Gott im Frühjahr 2020.