Prémio Camões für Paulina Chiziane

22 Okt 2021

Die mosambikanische Schriftstellerin Paulina Chiziane erhält den diesjährigen Prémio Camões, den wichtigsten Literaturpreis der Gemeinschaft portugiesischsprachiger Länder. 1955 in Manjacaze im mosambikanischen Hinterland geboren, veröffentlichte Paulina Chiziane 1990 ihren ersten Roman Balada de Amor ao Vento. Sie ist damit die erste Frau, die in Mosambik einen Roman veröffentlichte. Ihren zweiten Roman Ventos do Apocalipse, der die Verheerungen des Bürgerkriegs thematisiert, musste sie 1995 zunächst im Selbstverlag herausbringen. 1997 wurde das Buch von Elisa Fuchs ins Deutsche übersetzt und ist unter dem Titel Wind der Apokalypse weiterhin lieferbar. Erst zwei Jahre später erschien der Roman auch in Portugal, wo später teilweise zeitgleich zu Mosambik weitere Romane erschienen. Auch ihr dritter Roman O sétimo juramento ist auf deutsch lieferbar. Ihr möglicherweise wichtigster und weltweit bekanntester Roman Niketche ist leider bislang nicht ins Deutsche übersetzt worden. 

Paulina Chiziane gilt eine der wichtigsten afrikanischen Stimmen portugiesischer Sprache und als eine der großen weiblichen Stimmen der portugiesischsprachigen Literatur überhaupt.

Der seit 1988 vergebene Prémio Camões ehrt jährlich das Lebenswerk einer Schriftstellerin oder eine Schriftstellers aus einem der portugiesischsprachigen Länder und ist mit 100.000 Euro dotiert. Der Mosambikaner José Craveirinha zählt zu den ersten Preisträger:innen (1991), 2013 ging die Auszeichnung an Mia Couto.

In deutscher Übersetzung sind von Paulina Chiziane lieferbar:

Wind der Apokalypse,
übers. von Elisa Fuchs, Brandes & Apsel 1997
Liebeslied an den Wind,
übers.: Claudia Stein und Michael Kegler, Brandes & Apsel 2001
Das siebte Gelöbnis,
übers.: Michael Kegler, Brandes & Apsel 2003

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