Prêmio Oceanos für Luís Cardoso
Der timorische Schriftsteller Luís Cardoso erhält für seinen Roman »O plantador de abóboras« den Prêmio Oceanos für portugiesischsprachige Literatur.
Der in Portugal lebende Autor wurde 1997 mit seinem Roman »Crónica de uma travessia« bekannt, der auch ins Deutsche übersetzt wurde (»Chronik einer Überfahrt«, übers.: Karin von Schweder-Scheiner, Aufbau Verlag 2001). O plantador de abóboras mit dem poetischen Untertitel Sonata para uma neblina (Sonate für einen Nebel) ist sein siebter Roman, der sich in der angeblichen Stimme einer weißen, afrikanischstämmigen Frau, die seit Jahren auf ihren ausgewanderten Verlobten wartet, und mit vielen sich überlagernden Stimmen und Verzweigungen der wechselvollen, mythischen und in vielen Aspekten exemplarischen Geschichte Osttimors widmet.
Es ist das erste Mal, dass der wichtige Oceanos-Preis an einen asiatischen Autor geht.
Mit dem zweiten Preis wurde der brasilianische Autor und Literaturwissenschaftler Edimilson Almeida Pereira ausgezeichnet, der bislang eher als Lyriker bekannt war. Kürzlich erhielt er für seinen jüngsten Roman Front den Prêmio São Paulo de Literatura, Oceanos zeichnet seinen 2020 erschienen Roman O ausente aus, ein Buch, das die Grenzen zwischen Lyrik und Prosa verschwimmen lasse, wie die Jury betont.
Den dritten Preis erhält der Portugiese Gonçalo M. Tavares, der bereits zwei Mal mit dem Hauptpreis bedacht wurde, für O osso do meio.
https://associacaooceanos.pt/premio-oceanos-2021/