Prêmio Jabuti 2021 für Jeferson Tenório

27 Nov 2021

Jeferson Tenório gewinnt mit seinem Roman »O avesso da pele« den diesjährigen Jabuti in der Kategorie Roman. Das Buch handelt von Schwarzer Identität und Polizeigewalt und machte den 1977 in Porto Alegre geborenen Autor und Literaturwissenschaftler, der bereits 2013 seinen ersten Roman veröffentlichte, brasilienweit bekannt.

In der Katagorie »Unterhaltungsliteratur« wurde kurioserweise die Dystopie »Corpos Secos« ein Gemeinschaftswerk von Marcelo Ferroni, Natalia Borges Polesso, Samir Machado de Machado und Luísa Geisler ausgezeichnet, einer der spannendsten Romane zum Thema »Pandemie«, obwohl er bereits Anfang 2020 als Parabel über den Zustand Brasiliens entstand.

Passend dazu erhielt »A república das milícias. Dos esquadrões da morte até Bolsonaro« von Bruno Paes Manso den Preis in der Kategorie Biografie und Reportage. In den Kategorien Humanwissenschaften und Sozialwissenschaften gingen die Preise an die Geschichte der brasilianischen Frauen »Sobreviventes e Guerreiras« von Mary del Priore beziehungsweise »A razão africana«, eine kurze Geschichte der afrikanischen Philosophie von Muryatan Barbosa, beides populärwissenschaftliche Bücher zu höchst aktuellen Themen.

Samir Machado de Machado wurde außer für den Kollektivroman auch für sein eigenes Buch »Tupinilândia« (übers.: Hubert Tézenas, ed. Métaillé) in der Kategorie bestes im Ausland erschienenes Buch ausgezeichnet. Den Preis für die beste Übersetzung ins Portugiesische erhielt Daniel Martineschen für seine Übertragung des »West-ostlichen-Divan« von Johann Wolfgang von Goethe.

Der Prêmio Jabuti wird seit 1959 vergeben und gilt als renomiertester Buch- und Literaturpreis Brasiliens. Er wird in mehr als 30 Kategorien vergeben.

https://www.premiojabuti.com.br/