Jabuti 2024

In São Paulo sind zum 66. Mal die »Jabuti«-Preise vergeben worden, die prestigeträchtigste Auszeichnung Brasiliens für Bücher und literarische Leistungen aller Art – inzwischen in 22 Kategorien.

Den Jabuti in der Kategorie Lyrik erhält der in Berlin lebende Dichter Ricardo Domeneck für sein neustes Buch »Cabeça de galinha no chão de cimento«.

Mit dem Band kehre der Dichter – von dem u.a. mit »Körper, ein Handbuch« (2019 in der Übersetzung von Odile Kennel) auch einiges auf Deutsch vorliegt, zu Quellen und Erinnerungen an Kindheit und Jugend in Brasilien zurück, reflektiere aber auch die Erfahrung als Autor im Ausland.

In der Kategorie »literarischer Roman« siegte wenig überraschend der zweite Roman von Itamar Vieira Júnior »Salvar o fogo«. Vieiras erster Roman »Torto Arado« (Dt. »Die Stimme meiner Schwester«, übers. von Barbara Mesquita) war einer der sensationellsten Bestseller in Brasilien der letzten Jahre, nachdem er zunächst mit dem Prémio Leya ausgezeichnet in Portugal erschien. Als bester Unterhaltungsroman wurde »O crime do bom nazista« von Samir Machado de Machado ausgezeichnet, und als beste Reportage »Baviera Tropical« von Betina Anton über das Leben des Nazi-Verbrechers Josef Mengele in Brasilien.

Der erst kürzlich in der Übersetzung von Maria Hummitzsch auf deutsch erschienene Roman »O amor dos homens avulsos« (»Die Liebe vereinzelter Männer«) des 2018 verstorbenen Victor Heringer wurde als bester im Ausland erschienenes Buch ausgezeichnet.

Der Jabuti 2024 nach Kategorien

https://www.premiojabuti.com.br/


Frankfurter Buchmesse

Donnerstag, 17.10. 16.00-17.00 Uhr, International Stage (Foyer Halle 5/6): »Poetry around the Globe« – mit dem brasilianischen Lyriker Fabricio Corsaletti, Gewinner des Prêmio Jabuti / Buch des Jahres 2023 sowie Oscar D. Campo Becerra, Verleger aus Kolumbien und Bibi Ukono, Verleger aus Nigeria. Moderation: Mariela Nagele. In englischer Sprache.

Donnerstag, 17.10., 17:00 Uhr, Halle 3.1/K59: Maria Mazarelo, Brasilianische Autorin aus Frankfurt stellt ihren Roman »As vidas de Maria Batafu« vor.

Freitag, 18.10. 20:00 Uhr: Gespräch mit dem portugiesischen Comic-Autor Francisco Sousa Lobo, Buchhandlung TFM, Große Seestraße 47, Frankfurt.

Samstag, 19.10. , 16.00-17.00 Uhr, International Stage, (Foyer Halle 5/6). Gespräch mit den Illustratorinnen Yana Marull, Patrícia Sant’Ana Scheld und Eymard Toledo.


auf Weltempfang – Yara Nakahanda Monteiro


der Litprom-Podcast zum Übersetzen globaler Literatur. Episode 20: Angola, Identität und Geschichte – Über Yara Nakahanda Monteiro: »Schwerkraft der Tränen« Ein Gespräch mit Michael Kegler und Anita Djafari

https://www.litprom.de/podcast/auf-weltempfang-der-podcast/

im August war »Schwerkraft der Tränen« (Essa dama bate bué) »Buch des Monats« der Portugiesisch-Hanseatischen Gesellschaft. Hier die Rezension von Peter Koj: https://phgbuch.blogspot.com/


»Ich bin ich und Salazar kann mich mal«

»Doch dann verschwindet Salazar und taucht erst später wieder auf. Der Leser aber wird unwillkürlich weiter in das auch im Titel angekündigte »normale« Leben von Cardosos Erzählerin Eliete hineingezogen.«

Fokke Joel lobt Dulce Maria Cardoso: »Eliete. Das normale Leben« (Übers.: Steven Uhly, Secession Verlag) in der Tageszeitung nd - der Tag (17.04.2024)

https://www.nd-aktuell.de/


José Falero: Supermarkt

2023 sind gleich zwei brasilianische Romane in deutscher Übersetzung (von Nicolai von Schweder-Schreiner) erschienen, die das immer wieder neu aktuelle Sujet der Favela aufgreifen: das Romandebüt von Geovani Martins: »Via Ápia« und José Falero: »Supermarkt« (Os Supridores). Für März ist nun auch Patrícia Melo »Die Stadt der anderen« (Menos que um, übersetzt von Barbara Mesquita) angkündigt, das ebenfalls in der Favela spielt.

Rezensionen zu »Supermarkt« erschienen unter anderem auf:
https://www1.wdr.de/kultur/ (26.01.2024)

Zu »Via Ápia«:
https://www.swr.de/ (12.02.2024)
https://www1.wdr.de/ (11.01.2024)
https://www.rbb-online.de/ (04.12.2023)
https://www.deutschlandfunkkultur.de/ (21.011.2024)


Litprom-Bestenliste »Weltempfänger«

Der kürzlich in deutscher Übersetzung von Karin von Schweder-Schreiner erschienene Roman von Mia Couto »Der Kartograf des Vergessens« (O mapeador de ausências) steht auf Platz 4 der aktuellen Bestenliste »Weltempfänger«. Juror Timo Berger schreibt dazu: »Ein geistreicher, mit bitterer Ironie erzählter Roman über das Ende der portugiesischen Herrschaft in Mosambik: Ein Dichter erfährt aus Spitzelberichten von vertuschten Kolonialverbrechen und den Geheimnissen der eigenen Familie. Ein reifes Werk, meisterhaft übersetzt.«

https://www.litprom.de/


Jabuti 2023

Nachgelassene Erzählungen des 2017 verstorbenen Jão Gilberto Noll sind mit dem diesjährigen Prêmio Jabuti ausgezeichnet worden. Zum »Buch des Jahres« wurde der Lyrikband »Engenheiro Fantasma« von Fabrício Corsaletti gekürt. Der mittlerweile ins Spanische und Englische übersetzte Roman »Marron e Amarelo« von Paulo Scott erhielt die Auszeichnung als »Bestes im Ausland erschienenes Buch«. … weiterlesen


Baía, Luanda, Lisboa

Baía, Luanda, Lisboa: Doutor »Honoris Causa« para Gilberto Gil

Com a roupa encharcada e a alma repleta de chão. Todo artista tem de ir aonde o povo está (Milton Nascimento)

Foram 18 shows em 11 países com a turnê »Aquele Abraço«. Em Berlim, onde se apresentou dia 01 de Outubro, o show foi anunciado como »Farewell Tour«. Para os dois baianos mais famosos da música mundial, 2023 parece ser o ano de despedida dos palcos de além-mar, mas o Showbusiness está cheio de supresas. … weiterlesen